Was ist Sturzprophylaxe?

Sturzprophylaxe beschreibt Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen, besonders im Alter. In diesem Beitrag möchten wir Sie über die Risiken und Folgen von Stürzen, besonders bei älteren Menschen aufklären und hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Verletzungen in Folge von Stürzen geben.

 

Maßnahmen zur Sturzprophylaxe

Stürze sind die häufigste Ursache für Verletzungen bei Menschen ab 65 Jahren.  Schätzungsweise jeder dritte ältere Erwachsene erleidet jedes Jahr einen Sturz. Stürze bei Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter sind ein ernstes Problem. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass viele Sturzrisiken durch Maßnahmen zur Sturzprophylaxe reduziert werden können. Um Stürze vorzubeugen, ist es wichtig bereits im Vorfeld Gefahrquellen zu eliminieren.

Wie gefährlich ist ein Sturz?

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper, nicht nur die Muskulatur verliert an Kraft, oft sinkt auch die Konzentration. Auch nimmt die Widerstands- und Regenerationsfähigkeit des Körpers ab. Komplizierte Brüche und offene Wunden in Folge von Stürzen sind keine Seltenheit. Solche Verletzungen verheilen bei älteren Patienten oft nur sehr schwer. Oftmals sind Operationen notwendig und der Heilungsprozess verläuft schwierig und langsam.

Wie kann ich Stürzen vorbeugen?

Stürze bergen die Gefahr schwerer Verletzungen. Verhindern Sie Stürze mit diesen einfachen Sturzpräventionsmaßnahmen, beginnend bei der Einnahme Ihrer Medikamente bis hin zur Eliminierung von Gefahrenquellen in Ihrem Zuhause.

  • Fragen Sie um Hilfe bei Dingen, die Sie selbst nicht mehr bewerkstelligen können.
  • Pflegen Sie Ihre Füße, um Druckschmerzen und eingewachsene Nägel zu vermeiden.
  • Machen Sie regelmäßig Kraft- und Gleichgewichtsübungen, um das Sturzrisiko zu verringern.
  • Auch Tai Chi und Yoga kann Ihre Koordination und Ihren Gleichgewichtssinn verbessern.
  • Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum, da dieser zu Koordinationsverlust führen und die Wirkung einiger Medikamente beeinflussen kann.

Hilfsmittel zur Sturzprophylaxe

Sorgen Sie vor und minimieren Sie mit den angeführten Maßnahmen zur Sturzprophylaxe Ihr Sturzrisiko. Entdecken und beseitigen Sie bereits im Vorfeld alle möglichen Gefahrenquellen, machen Sie Ihr Zuhause zu einem sicheren Ort und meistern Sie Ihren Alltag ohne Risiko.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt

Besprechen Sie folgende Punkte mit Ihrem Arzt und erarbeiten Sie gemeinsam Maßnahmen zur Sturzprophylaxe:

Machen Sie eine Liste aller Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die Sie regelmäßig, aber auch nur gelegentlich einnehmen. Ihr Arzt wird Sie über eventuelle Nebenwirkungen und Wechselwirkungen aufklären, die Ihr Sturzrisiko erhöhen können. Nehmen Sie Medikamente ein, die Sie müde machen oder Ihr Bewusstsein beeinträchtigen, wie z.B. Antidepressiva oder Beruhigungsmittel, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Alternativen, um Risiko von Stürzen zu vermindern.

Sind Sie früher bereits gestürzt? Überlegen Sie, was der Auslöser des Sturzes war. Denken Sie auch an Situationen, in denen Sie nur gestolpert und nicht gefallen sind. Notieren Sie sich die Details und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen helfen, geeignete Strategien zur Sturzprävention zu entwickeln.

Verspüren Sie manchmal Schwindel, Gelenkschmerzen oder ein Taubheitsgefühl in den Beinen? Leiden Sie an Kurzatmigkeit? Auch Ihr aktueller Gesundheitszustand könnte einen Sturz verursachen. Manche Augen- und Ohrenerkrankungen können das Sturzrisiko erhöhen, da hier oft der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt ist.

Stärken Sie Ihre Muskeln durch Bewegung

Körperliche Betätigung kann einen großen Beitrag zur Sturzprävention leisten. Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt, sollten Sie Aktivitäten wie Gehen, Wasser-Training oder Yoga in Betracht ziehen. Solche Aktivitäten reduzieren das Sturzrisiko, indem sie Stärke, Gleichgewicht, Koordination und Flexibilität verbessern.

Tragen Sie rutschfeste und bequeme Schuhe

Denken Sie darüber nach, als Teil Ihres Sturzpräventionsplans auch Ihre Schuhe zu wechseln. High Heels, Flip-Flops und Schuhe mit glatten Sohlen können Sie zum Rutschen, Stolpern und Fallen bringen. Tragen Sie stattdessen richtig sitzende, feste Schuhe mit rutschfester Sohle.

Entfernen Sie Gefahren im Haus

Schauen Sie sich in Ihrem Zuhause um. In Ihrem Wohnzimmer, Ihrer Küche, Ihrem Schlafzimmer, Ihrem Badezimmer, Ihrem Vorzimmer und in Treppenhäusern können Gefahren lauern. Um Ihr Zuhause sicherer zu machen, achten Sie auf folgende Dinge:

  • Entfernen Sie Hindernisse wie Boxen, Vasen, Strom- und Telefonkabel von den Fußböden.
  • Stellen Sie Couchtische, Zeitschriftenständer und Pflanzenständer an die Wände des Zimmers.
  • Sichern Sie lose Teppiche mit doppelseitigem Klebeband oder einer rutschfesten Rückseite – oder entfernen Sie lose Teppiche aus Ihrem Zuhause.
  • Reparieren Sie lose Holzböden und Teppichböden sofort.
  • Lagern Sie Kleidung, Geschirr, Lebensmittel und andere Dinge für den täglichen Gebrauch in Reichweite, um unnötige Wege zu vermeiden.
  • Wischen Sie verschüttete Flüssigkeiten, Fette oder Lebensmittel sofort weg.
  • Verwenden Sie rutschfeste Matten in Ihrer Badewanne oder Dusche. Verwenden Sie bei Bedarf einen Badesitz, der es Ihnen ermöglicht, beim Duschen zu sitzen.
  • Haben Sie Haustiere, stellen Sie sicher, dass diese keine Gefahr für Sie bergen.

Beleuchten Sie Ihren Wohnraum

  • Halten Sie Ihr Zuhause hell beleuchtet, um Stolperfallen in Form von  schwer sichtbaren Gegenständen zu vermeiden.
  • Verwenden Sie Nachtlichter in Ihrem Schlafzimmer, Badezimmer und Vorräumen.
  • Stellen Sie eine Lampe in Reichweite Ihres Bettes auf, um das Zimmer in der Nacht bei Bedarf entsprechend zu erhellen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Wege zu den Lichtschaltern frei sind.
  • Schalten Sie das Licht ein, bevor Sie die Treppe hinauf oder hinunter gehen.
  • Für den Fall von Stromausfällen, bewahren Sie Taschenlampen an leicht erreichbaren Stellen auf.

Verwenden Sie Hilfsmittel

  • Bei einer Beeinträchtigung des Stützapparates kann eine Gehhilfe, wie z.B. ein Stock oder ein Rollator hilfreich sein.
  • Montieren Sie Handläufe an beiden Seiten von Treppenhäusern.
  • Verlegen Sie rutschfeste Folien an Stufen.
  • Verwenden Sie einen erhöhten Toilettensitz oder einen mit Armlehnen.
  • Montieren Sie Haltegriffe für die Dusche oder Wanne.

Sie möchten mehr über Pflegehilfsmittel erfahren? Hier geht es zur Übersicht.

Manche Präventionsmaßnahmen sind kostengünstig und einfach umzusetzen. Andere benötigen möglicherweise professionelle Hilfe bei der Installation oder eine größere Investition. Wenn Sie über die Kosten besorgt sind, denken Sie daran, dass eine Investition in die Sturzsicherung eine Investition in Ihre Unabhängigkeit ist.

Sturzprophylaxe ist wichtig! Handeln Sie noch heute, um für morgen gerüstet zu sein.

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